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Charttechnische Betrachtung von Gold

Die Frage lautet immer wieder: “Was sehe ich bei Gold?” oder: “Was kann man in Gold sehen?” Schauen wir uns das mal gemeinsam an.

Gold ist Metall, ein Edelmetall, hat aber stark spekulativen Charakter. Darum sollte man Gold als langfristige Wertanlage, Wertspeicher oder als Absicherung/Versicherung für das eigene Vermögen immer physisch halten.

Papiergold jeglicher Art ist als Beimischung ebenfalls Pflicht in einem Depot. Für flinke Anleger, die mit Kursschwankungen umgehen und das auch in Kaufen und zeitig wieder Verkaufen umsetzen können und verstehen ist Papiergold ebenfalls gut. Die altmodische Art ist und bleibt aber physisch.

Ganz einfach damit Sie in Krisen auch wirklich etwas haben, das Ihre Geldwerte, die Sie in diese Menge Gold getauscht haben, in die Zukunft transformieren kann, zu welchem Geld-Wechsel, Geldsystem-Wechsel, etc. auch immer.

Ganz nach den Aussagen von Alan Greenspan, dem US-Notenbankchef von 1987 – 2006: “Papiergeldwerte können zerfallen, aber Gold wird immer etwas wert sein.”

Gold ist nicht nur eine Währung und eine Versicherung, Gold ist auch eine Krisensprache. Steigt Gold stark an, dann ist irgend etwas in der Welt passiert. Wenn man das dann auch noch im Chart erkennen kann – formationstechnisch oder wellentechnisch – dann kann man strategisch vorbereitet sein.

Darum immer den Monatschart benutzen, da geht alles sehr langsam, aber Formationen und Wellen werden auf langfristiger Basis sehr gut erkennbar. Schliesslich wollen wir die Strategie nicht jedes Jahr neu anpassen, sondern im 10-Jahres-Rhythmus.

 

IST-Zustand:

Charttechnik benutzt keine fundamentalen Daten.

  • Wir sehen, dass Gold den Abwärts-Trendkanal nach oben hin verlassen hat. Das ist schon mal positiv zu bewerten.
  • Gold notiert über der 200-Tagelinie auf Monatsbasis (Rot). Auch das ist sehr positiv.
  • Gold steht vor vielen Widerständen, die erst mal bewältigt werden müssen.
  • Und schlussendlich ist alles unter dem alten Hoch von Sept. 2011 noch immer Abwärtstrend.
  • Der Stochastik-Indikator auf Monatsbasis ist hoch, aber noch nicht über der 80-iger Linie im überkauften Bereich, worauf häufig eine Korrektur einsetzt.

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Monatschart Gold 2002 – 2019, eine Kerze entspricht einem Monat – Chart by Guidants.

 

Formationen (Chart unten):

Wenn wir zuerst die blaue Phase (blaue Linien), nach dem Hoch 2011 anschauen, dann erkennen wir das Muster von immer wieder ein bisschen rauf, danach aber immer wieder weiter nach unten.

Dann ab 2015 die grüne Phase (grüne Linien), wo ein Anstieg beginnt sich abzuzeichnen. Es geht nach oben, dann wieder zurück, aber nicht mehr tiefer und wieder nach oben.

Die rote Phase seit 2002 – 2011 ist eine impulsive Phase, das heisst: Die Wellen steigen impulsiv nach oben, gehen ein bischen zurück und steigen wieder impulsiv noch weiter nach oben.

Vergleicht man die rote Phase mit der grünen Phase, dann fällt auf, dass der grünen Phase die impulsive Kraft (noch) fehlt. Dieses Verhalten von nicht impulsivem Ansteigen hat den Charakter von korrektiven B-Wellen.

Erst im letzten Teil der grünen Wellen hat sich eine impulsive Bewegung gebildet. Das könnte aber eine Welle C der A-B-C Aufwärtskorrektur sein. C-Wellen sind immer impulsiv, wie die impulsiven Aufwärtswellen 1-3-5.

Aufwärtsbewegungen sind immer impulsive 1-(2)-3-(4)-5 Bewegungen (Phase rot). Korrekturbewegungen immer A-B-C und (2) (4) Bewegungen (Phase blau). In der Regel wird jeder Anstieg, wenn er vervollständigt ist, ca. 2/3 zurückkorrigiert, bevor es weiter nach oben geht. Siehe Elliott Wellen.

 

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Monatschart Gold 2002 – 2019, eine Kerze entspricht einem Monat – Chart by Guidants.

 

Möglichkeiten (Chart unten):

Bis jetzt sieht es nach einer korrektiven B-Welle aus, wo wir uns in der impulsiven C, der korrektiven A-B-C Aufwärts-Bewegung befinden. Es verläuft bis jetzt in einer Keil-, ev. Flaggen-Formation (in grün) die nach unten aufgelöst werden kann.

Dann geht Gold erst nochmal auf ca. 700 und wird von da an den Anstieg beginnen. Wenn Gold jetzt ansteigt, dann sind wir in einer abgeschlossenen Welle 4 und beginnen mit der letzten Welle 5 des Anstiegs. Edelmetalle haben meistens extendierende Wellen 5.

Gehen wir aber nochmal auf 700, dann sind wir wohl schon in der abgeschlossenen Welle 2, der 1-2 Bewegung und es folgt eine impulsive Welle 3. Wir wären dann schon eine Wellenzähl-Ebene höher als mit der 3-4 Bewegung, die jetzt als Welle 5 starten könnte und erst dann die Welle 1 vervollständigt.

Darum ist der Schlüsselwiderstand bei ca. 1566 so wichtig (erste gepunktete Linie in grün). Wenn er dort durch ist – was wohl nur impulsiv zu schaffen sein wird – dann ist das Chartbild auf dem Weg, sich grundlegend zu verändern.

Was das aber für uns als Gesellschaft heisst, das werden wir dann sehen. Gold steigt nicht grundlos so stark und so lange an. Denn wenn er die 1566 nimmt, dann nimmt er auch das alte Hoch bei 1920 und steigt erstmal auf 2500 – 2700.

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Monatschart Gold 2002 – 2019, eine Kerze entspricht einem Monat – Chart by Guidants.

 

Impulsive Variante:

Die impulsive Variante zähle ich in diesem Chart, der alle paar Tage aktualisiert im Netz steht. Sie können also ganz einfach mitverfolgen, was Gold im Gespräch mit seinem Umfeld alles so zu sagen hat.

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Tageschart Gold 2018 – 2019, eine Kerze entspricht einem Tag – Chart by Guidants.

 

Alphapositionen:

Wie kann man von grösseren Goldbewegungen profitieren. Das muss jeder selber wissen und herausfinden. Ich/wir machen das immer mit Goldminen-ETF’s. Da wir mit grösseren Beträgen und länger im Markt sind, lohnt sich das für uns gut. Goldminen sind ein Hebel auf Gold. Sie bewegen sich 2-3 mal mehr und schneller als Gold.

Schauen Sie den Bericht Alphapositionen, da wird erklärt, was das ist. Mit unseren Alphapositionen sind wir Ende 2015 eingestiegen. Wir sind auf 3 Goldminen-ETF-Anbieter verteilt. Und Alphapositionen sollten Sie gewillt sein lange zu halten. Der Clou am Ganzen: Sie traden nicht kurzfristig hin und her, das ist viel zu streng, sondern Sie warten.

Fällt der Markt, bleiben Sie drin und warten bis es genug gefallen ist, dann kaufen Sie zu. Steigt er wieder, sind Sie wieder mit dabei. Nach oben werden Triggerpunkte festgelegt, bei welchen impulsiven Signalen Sie massiv aufstocken. Das ist die strategische Vorgehensweise wie ich/wir bei Gold arbeiten.

Gold ist spekulativ, bei Unternehmensbeteiligungen arbeiten wir anders. Siehe das Buch 5vor12 – Das Aktien Investing Lernprogramm. Solche Strategien sind für Anfänger nicht geeignet. Vermögensaufbau funktioniert anders. Da es aber einige interessiert hat, erkläre ich es gerne.

Sie sehen: Da sollte man wissen, was man tut. Auch den Markt der zugrunde liegt (hier Gold) sollte man kennen und verstehen. Entweder fundamental oder charttechnisch, oder beides. Wenn Sie so vorgehen, dann haben Sie langfristig grössere Gewinne ohne grosses Hin und Her und können ruhig und mit Überblick, selber entscheiden, wann Sie wieder verkaufen.

 

Charttechnisches Fazit Gold:

Der Ausbruch aus dem Trendkanal ist positiv zu werten. Die Dynamik lässt aber zu wünschen übrig und passt zu einer korrektiven B-Welle. Der Widerstand bei 1566 muss zuerst genommen werden, dann verändert sich das Chartbild grundlegend.

Gold ist eine Krisensprache. Es lohnt sich, sie zu beobachten. Sollten die Märkte in Schwierigkeiten kommen, ist es von Vorteil zu wissen, wie Gold reagiert. Steigt es, ist es meistens schon zu spät, Positionen aufzubauen. Schauen Sie sich Gold aber regelmässig an und verstehen ein bisschen was, dann können Sie – wenn Sie die Vorarbeiten gemacht haben – als Ausgleich vom Goldpreisanstieg profitieren.

Das ist der Grund, warum neben dem physischen Gold auch noch ein Anteil Papiergold im Depot sein sollte. Um das Depot zu stabilisieren, sprich Diversifikation.

So, ich hoffe, Sie haben auch etwas verstanden. Die nächsten Beiträge sind wieder allgemeiner gefasst.

Viel Vergnügen und viel Erfolg beim Investieren und beim Vermögensaufbau. Herzlichst Euer 5vor12

Alles zu unserer Strategie im Buch: 5vor12 – Das Aktien Investing Lernprogramm.

P.S. Wer daran interessiert ist, sein Vermögen früh und über solide Unternehmensbeteiligungen aufzubauen, sich dass Wissen aber nicht alleine aneignen möchte, der findet in unserem 5vor12 – Basiskurs kompetente Unterstützung.

 

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