Schnell Reich werden

Ja, das wollen alle. Und an der Börse sowieso. Da wimmelt es nur von Versprechungen, grossen Sprüchen, Geschichtenerzähler und Marketingfachleuten aller Art, die genau das versprechen, was Sie komischerweise – innerlich – auch wirklich hören wollen.

 

“Es ist fast wie im richtigen Leben, keiner will wirklich etwas tun, aber alle wollen reich sein”

 

Alle Menschen mit eigenem Unternehmen, Erfolg im Sport, Erfolg in der Kunst, Erfolg im Beruf etc., wissen aus eigener Erfahrung, man muss schon etwas tun und wenn es nur geduldig warten ist.

Schnell reich an der Börse endet meistens mit sehr schnell arm durch die Börse. Aber eben, ist wirklich die Börse schuld oder sind es meine fixierten und unrealistischen Vorstellungen, die mich in den Ruin treiben.

Die Erfahrung zeigt, Börse ist nicht gefährlich und schon gar nicht schwierig. Man muss sich nur an die alten, sich immer wiederkehrenden, erfolgreich sich bestätigenden Grundlagen halten.

 


Kleiner Exkurs: Hin und Her macht Taschen leer

Eine uralte Börsenweisheit, die aber von den meisten Akteuren an der Börse irgendwie vergessen wurde. Da wird gekauft und verkauft auf Teufel komm raus. Bei jeder kleineren Marktschwankung rennen viele Privatanleger einfach der Masse hinterher. “Die anderen machen das ja auch!”

Der Herdentrieb hat schon manches Privatanleger-Depot schwer geschädigt, ganz zu schweigen von dem Ärger, wenn die Aktie wieder steigt und das Depot danach dann wieder anzieht.

“Stoppkurs, Stoppkurs, Stoppkurs”, hallt es durch die Köpfe der Anleger. Aber ist das wirklich die Lösung? Die Erfahrung zeigt deutlich, nur sehr wenige erwirtschaften so eine wirklich gute Rendite.

Wenn Sie an der Börse wirklich Geld verdienen und vermehren wollen, dann müssen Sie eine andere Strategie anwenden. Nämlich die der Langfristigkeit und die der Unwissenheit. Wer glaubt zu wissen, was da kommt, liegt per se doch schon falsch.

Allein dass er (unbewusst) daran glaubt, in seinem Leben kann er irgendwie nichts richtig vorhersagen, was in den nächsten Tagen und Wochen geschieht – sonst würde ja alles klappen und Dauererfolg wäre vorprogrammiert – aber an den Börsen schon!!!?

Sie merken, was ich meine. Man redet sich etwas ein, um sich nicht zugestehen zu müssen, dass man falsch liegt. Der Zweck heiligt die Mittel. Stoppkurse können gross bemessene “Notbremsen” sein, wenn überhaupt, aber nie ein Ersatz für “Bescheid-Wissen”. 

Wer erfolgreich an den Börsen sein will, muss einige Eigenheiten derselben richtig verstehen und deuten können:

 

  • Kein Geld verlieren
  • Nur stabile und solide Unternehmen
  • Nur Unternehmen mit sehr guten langfristigen Ertragsaussichten
  • Kaufe nur, was du verstehst
  • Kursschwankungen ruhig aussitzen und nutzen
  • Hin und Her macht Taschen leer
  • Angemessen diversifizieren
  • Den ZinsesZins- und Cost Average Effekt nutzen
  • etc., etc.

 

Gepaart mit einigen persönlichen Verhaltens- und Vorgehensregeln, haben Sie so schon die Hälfte der Miete in der Tasche. Die andere Hälfte ist Warten und Nachbessern. Darum heisst es ja “Börsengeld ist Schmerzensgeld”. Zuerst kommt der Schmerz, danach das Geld. 

Das geduldige Warten ist für viele Menschen eine Qual und verursacht “seelische Schmerzen”. Durch Nicht-Ertragen gibt man der Aktivität mehr Raum und redet sich ein, es bringe mehr. Aber mehr tun bringt nicht wirklich mehr. Sie tun einfach mehr, aber tun sollte man nur das Richtige und das ist bei jedem individuell.

Seine Unternehmen begleiten und nachbessern muss man immer. Verwechseln Sie langfristiges Investieren nicht mit “dummem” Buy and Hold. Niemand kauft und schaut nicht mehr hin. Sie müssen immer Ihre Unternehmen begleiten um im richtigen Moment strategische Entscheidungen zu treffen, wie:

 

  • Alles Verkaufen – Bei Krebs..!
  • Unternehmensbeteiligungen dazu kaufen – bei Grippe
  • Teilverkäufe zu machen – bei Übereuphorie

 

Einige Dinge, die Sie dazu auf jeden Fall noch beachten müssen, sind:

  • Mein Anlage-Horizont sollte über mehrere Jahre bis Jahrzehnte gehen. (mind. 5 Jahre)
  • Investieren Sie nur in hoch solide Unternehmen, die einen langfristigen beständigen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihrer Konkurrenz haben.
  • Kaufen Sie nur Aktien von Firmen, die fair bewertet oder unter ihrem Wert notieren.
  • Behalten Sie (variabel) entweder a) einen kleineren, prozentualen Teil Ihres Kapitals immer draussen, um bei schwachen Kursen nachkaufen zu können, oder b) sind Sie strategisch intelligent, voll investiert und kaufen in regelmässigen Tranchen Unternehmensbeteiligungen dazu.
  • Legen Sie jeden Monat etwas Geld von Ihrem Einkommen zur Seite, damit Sie zu diesem bestehenden Teil – den Sie draussen gelassen haben, oder um neue Tranchen zu kaufen – ständig Ihre Cashreserven aufstocken zu können.

 

Wenn Sie sich nur schon an diese wenigen Punkte halten, dann werden Sie über 10 oder 20 Jahre gute Renditen einfahren, von denen Sie heute noch gar keine Ahnung haben. “Der Zinseszins-Effekt tut seinen Rest!”

Denken Sie immer daran, unser Gehirn kann nicht exponentiell denken, es denkt immer linear. Darum können nur Wenige die unglaubliche Kraft des Zinseszins auch wirklich erkennen und anwenden. Schauen Sie zu, dass Sie immer mehr zu diesen Wenigen gehören.

Und P.S., Verwechseln Sie den Zinseszins-Effekt nicht mit dem aktuellen Zins. Der Zinseszins-Effekt meint den Prozess, von stetem Zuführen von Mitteln, innerhalb eines durchdachten “Auftürmungs-Prozesses”, unter Einbezug von natürlichen Schwankungen, die unser Gehirn, über lange Zeiten, gar nicht fassen und erkennen kann. 

Die Frage lautet: “Wo stehe ich in 5 Jahren?” Das ist für jeden Menschen, auf jedem Gebiet relativ schwer zu erkennen und genauso schwer zu visualisieren. Darum spannen wir den Bogen schon gar nicht so weit. Viele “fallen und schleppen sich” darum lieber von Tag zu Tag. 

Hin und Her macht Taschen leer, ist eine Lebensmetapher, die innere Unruhe – durch Mangel an Erfahrung – gegenüber: verinnerlichter, erfahrener Erfahrung, übergewichtet. Dieser kleine Unterschied kann grosse Folgen für Ihren Anlageerfolg haben.

 


Schnell reich werden, spielt mit der Unwissenheit in unserem Innern. Genauso, wie all die Börsen- und Crashgurus, mit dem Bedürfnis, die Zukunft kennen zu wollen, spielen. Wer solchen Menschen glaubt, der nimmt Schaden.

Warum Schaden? Ganz einfach, weil sie/er nicht mehr auf sich und seine eigene Meinungsbildung vertraut. Man glaubt daran, andere können die Zukunft kennen, weil sie studiert haben, oder eine Krawatte und einen schönen Anzug tragen.

Sie berauben sich durch dieses Verhalten der Erfahrung, dass Sie genauso gut Informationen zusammensammeln, aufbereiten und auswerten können. Lesen Sie dazu den Bericht “Gut bezahlte Geschichtenerzähler” aus dem Tagesanzeiger vom 02.10.17.

Schauen Sie auch das kurze Video “Marktgefühl”. Und wer es noch ausführlicher und komplizierter hören möchte, soll sich einmal das Buch von Burton G. Malkiel – A Random Walk Down Wall Street (Ein zufälliger Spaziergang entlang Wall Street) verinnerlichen.

Der Inhalt des Buches geht sehr vereinfacht gesagt darum, dass ein Affe, der willkürlich und “zufällig” Dartpfeile auf Unternehmenspapiere wirft, eine bessere oder ebenbürtige Performance erreicht, wie jemand, der glaubt – aktiv – und intelligent eine bessere Rendite als der Gesamtmarkt zu erreichen.

 

“Wer sich auf andere verlässt, verlässt sich”

 

Oder wie es Irving Kahn immer sagte: “Wer auf andere hört, hat schon verloren.” “An der Börse braucht es eine immer mehr verschwindende Eigenschaft, nämlich die, des sich ein eigenes Bild machen zu können und sich dann auch noch daran zu halten.”

Wer zu viel auf andere hört, verlernt das “sich ein eigenes Bild zu machen”. Das ist wie mit dem Fernsehen: Wer ständig die gleichen, fremden Bilder “schaut/sieht”, der nimmt diese schnell als seine Realität auf, verlernt dadurch aber, sich eigene Bilder zu erschaffen. Sie dürfen – NIE – vergessen, die anderen Bilder wurden auch nur erschaffen..!

Bildung hat etwas mit “Bild” zu tun, das man sich erarbeitet und das vermittelt wird. Und es geht nicht darum, dass Börsen-, Crashgurus und Analysten nicht glaubwürdig sind. Es geht darum, zu verstehen, dass man:

 

  • a) Nicht alles glauben sollte, was einem da erzählt wird,
  • b) Man wissen sollte, dass da mit unbewussten Ängsten und Bedürfnissen (Unwissenheit/Zukunft kennen zu wollen) gespielt wird, und
  • c) Dass ich das auch selber kann.

 

Natürlich nur – und das ist entscheidend – wenn ich auch die Zeit dazu habe und mir die Zeit dazu auch nehmen will. Und genau das ist für mich der wirklich “springende Punkt”.

 

“Erfolg an der Börse hat sehr viel mit ‘Wissen, wie der Hase läuft’ zu tun”

 

Es ist vollkommen EGAL, ob jetzt alles Zufall ist an den Märkten und passives Investieren über z.Bsp. ETF die ganze “Wahrheit”, ist, oder ob sogenanntes aktives Investieren über fokussierte, oder gut diversifizierte Einzelunternehmen die ganze “Wahrheit” ist. Entscheidend ist, wie Sie innerlich gestrickt sind..!

Lieben Sie zum Beispiel “Unternehmen” und die ganze Arbeit drumherum mit: Einarbeiten, Geschäftsberichte studieren, Geschäftsmodelle analysieren, Bilanzen lesen, Rechnen etc., dann wird Sie eine ETF-Strategie ev. nicht ganz befriedigen.

Vice versa, haben Sie einen guten Beruf, in dem Sie voll und ganz aufgehen und Ihre ganze Zeit beansprucht, dann kommt Ihnen passives Investieren und ein gut diversifiziertes Portfolio wohl eher gelegen.

Unsere jungen Kursbesucher zeigen ganz deutlich, wie vielfältig die verschiedene Bedürfnisse und Entscheidungen daherkommen. Und es zeigt auch, wie früh schon Kinder die Materie verstehen und anwenden können, wenn sie richtig aufbereitet und vermittelt wird.

Viele, damals junge Anwender – als 5vor12 noch keine Website hatte (2013) und Stück für Stück am Entstehen war die sich z.Bsp. für’s Selbermachen entschieden haben – obwohl das für aussenstehende Erwachsene ja sooo viel Arbeit ist, machen das heute noch selber und mit Leichtigkeit, weil sie es eben in frühen Jahren “selbstverständlich” mitbekommen haben und sich diese Prozesse auf natürliche Weise in ihrem Leben automatisiert und systematisiert haben.

Das Autofahren lässt grüssen. Schauen Sie mal einem Anfänger zu, dann Wissen Sie, was ich meine. Bis die ganzen Abläufe drin sind, braucht es Monate. Geschweige denn von Fahrpraxis zu reden.

Schnell viel Geld verdienen, schnell Reich werden, ist für diese Kinder und Jugendlichen heute ein Lächeln im Gesicht, genauso wie “Achtung, es kommt ein Crash”, oder “passiv investieren ist besser als aktiv investieren” etc..

Sie gehen – alle – einfach ihren persönlichen Weg, machen etwas draus und lassen sich nichts mehr Aufschwätzen. Und genau das ist entscheidend. Ziel erreicht..!. Danke.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen: ein tolles Wochenende, viel Kraft im neuen Jahr, Ausdauer im Umgang mit unserer Gesundheitssituation und Ihrem Depot, bleiben Sie standfest und vor allem oben, … und wie immer…

Weiterhin viel Erfolg beim Investieren, Nachdenken und beim Vermögensaufbau. Denken Sie viel über Ihr strategisches Vorgehen nach, es lohnt sich.

Herzlichst der 5vor12

Mehr zu unserer Strategie im Buch: 5vor12 – Das Aktien Investing Lernprogramm.

P.S. Wer daran interessiert ist, sein Vermögen früh und über solide Unternehmensbeteiligungen aufzubauen, sich das Wissen aber nicht alleine aneignen möchte, der findet in unserem 5vor12 – Basiskurs kompetente Unterstützung.

 

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